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Westlich der Domäne Loog liegt
der Hammersee. Er ist der größte Süßwassersee auf einer
ostfriesischen Nordseeinsel. Wie ist er entstanden?
Die Petriflut 1651 zerriss die Insel Juist in zwei Teile. Zwar
verbanden noch einige südlich des Durchbruchs gelegene Dünen die
beiden Inselteile. Doch auch diese zarte Verbindung verkleinerte
sich bei jeder weiteren Sturmflut, bis auch sie verloren ging.
So mussten die Insulaner eine lange Zeit auf zwei Inseln leben.
Um das Jahr 1770 wurde damit begonnen, den 2 Kilometer breiten
Durchbruch zuerst an der Südseite (=Wattseite) zuzuschütten, was
1877 beendet war. Der Hammer, wie der Durchbruch genannt wurde,
abgeleitet vom friesischen Wort für "niedrig gelegene, feuchte
Wiese", war jetzt eine große Bucht. Die Gefahr aber, dass eine
Sturmflut die Insel wieder teilen würde, bestand weiterhin.
So entschloss man sich, 1927 die Bucht auch zur Nordseeseite hin
abzuriegeln. Bis 1932 dauerten die Arbeiten an einem Dünendeich,
der die beiden Inselteile endgültig wieder verband. Die
sogenannten Hammerdünen zählen heute zu den schönsten Dünen auf
Juist. Nur von einem Fachmann ist noch zu erkennen, dass diese
sie nicht von der Natur geschaffen wurden, sondern von
Menschenhand.
In der niedrigen Bucht, die nun von der Nordsee abgeschnitten
war, verblieb das Wasser einer Sturmflut und bildete einen See.
Durch Regenwasser wurde mit der Zeit der Salzgehalt des Wassers
abgebaut, so dass der größte Süßwassersee der ostfriesischen
Inseln entstehen konnte.
Heute ist der Hammersee ein Biotop ersten Ranges. Auch wenn der
See durch Verlandung, besonders an der Westseite, immer kleiner
wird, ist er ein wichtiges Nahrungs- und Rastgebiet für Insekten
und Vögel. Durch den ihn umgebenden Wald- und Schilfgürtel
stellt der Hammersee ein relativ störungsarmes Gebiet mit
reichhaltigem Nahrungs- und Süßwasserangebot dar. Die heutige
offene Wasserfläche beträgt noch 17,3 Hektar; einschließlich der
Verlandungszonen umfasst das Feuchtgebiet über 35 Hektar. Für
Menschen ist der Hammersee nur an wenigen Stellen zugänglich.
Rund um den See gibt es aber einen kleinen Wanderweg. Am
westlichen Ende des Sees befindet sich auch eine Aussichtsdüne.
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